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Frauengeführte Start-ups erhalten weniger Kapital

Eine KfW-Studie analysiert den sogenannten Gender Funding Gap. Danach wirkt sich das Geschlecht besonders negativ bei den Möglichkeiten im Rahmen von Risikofinanzierungen aus.

Nur 19 Prozent aller innovativen, wachstumsorientierten Start-ups werden in Deutschland von Frauen gegründet. In einem nach wie vor männlich dominierten Risikokapital-Ökosystem erschwerten unbewusste Vorurteile und gewachsene Netzwerke Finanzierungen für Gründerinnen deutlich. Dadurch seien die Anreize, überhaupt ein Start-up zu gründen, für Frauen geringer, kommentiert die Chefvolkwirtin der KfW, Dr. Fritzi Köhler-Geib, eine neue Studie der Förderbank.

Frauengeführte innovative, wachstumsorientierte Start-ups erhielten im Durchschnitt nicht nur seltener Venture Capital, sondern auch niedrigere Summen. So sei die überwiegende Mehrheit der VC-Deals (83 Prozent) in Deutschland zuletzt auf rein männlich besetzte Gründungsteams entfallen, elf Prozent auf gemischte Teams und nur fünf Prozent auf rein weibliche. Noch deutlicher ist der Unterschied bei der Investitionshöhe: Von einem Euro Venture Capital erhielten im Jahr 2021 Männer 91 Cent, gemischte Teams sieben Cent, und lediglich 2 Cent entfielen auf rein frauengeführte Start-ups.

Die Expertin empfiehlt, mehr Geschlechtervielfalt in den Investment-Teams, so dass dies dann auch in den Portfolien folgt. Das neue staatliche Instrument des "Zukunftsfonds", das Investorinnen den Marktzugang erleichtern soll, begrüßte Köhler-Geib.

(KfW / STB Web)

Artikel vom 28.11.2022