Das genossenschaftliche Modell bleibt offenbar attraktiv. Das zeigt die aktuelle Mitgliederstatistik des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB). Dessen Mitgliederzahl stieg bis Ende des Jahres 2023 auf 1.186, nach 1.169 im Jahr zuvor.
"Damit ist das Jahr 2023 eines der gründungsstärksten in der jüngeren Vergangenheit", sagte GVB-Präsident Gregor Scheller am Dienstag in München. Zuletzt hatte es im Jahr 2013 mit einem Plus von 63 mehr neue Mitglieder gegeben als jetzt. "Genossenschaften bringen Menschen zusammen und sind auch heute ein ideales Modell, um gemeinsame wirtschaftliche Interessen zu bündeln", sagte Scheller.
Viele Energiegenossenschaften
Insgesamt 54 Genossenschaften wurden neu in den GVB aufgenommen – 51 davon waren Neugründungen. Abgänge von Mitgliedern verzeichnet der Verband vor allem durch Fusionen – auch im Bereich der Volks- und Raiffeisenbanken. Zurückzuführen sei der Mitgliederzuwachs vor allem auf das rege Gründungsgeschehen bei Energiegenossenschaften. Deren Zahl legte um 40 von 289 auf 329 zu. Die meisten Neugründungen entfallen in diesem Bereich mit 32 auf Nahwärmegenossenschaften, deren Ziel es ist, aus nachhaltigen Quellen dezentrale und regionale Energie zu erzeugen.
Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und fördern deren Akzeptanz: „Wie keine zweite Rechtsform bieten Genossenschaften niedrigschwellige finanzielle und organisatorische Teilhabe mit echter Bürgerbeteiligung“, betonte Scheller. Weitere Gründungen gab es im Bereich der gewerblichen Genossenschaften.
Rund 3 Millionen Mitglieder
Nach den Angaben des GVB sind rund 50.000 Menschen im Freistaat bei einem genossenschaftlichen Unternehmen beschäftigt. Genossenschaften seien in 35 Branchen aktiv, von Finanzen über Landwirtschaft, Energie, Handel und Handwerk bis zu Dienstleistungen. 2,9 Millionen Menschen sind Mitglied in einer Genossenschaft.
(GVB / STB Web)